„Bediene dich deines eigenen Verstandes“ hat mal ein bekannter Philosoph (Immanuel Kant) gesagt und damit die Entfesselung des geistigen Verstandes vor Unmündigkeit und Unwissenheit gemeint.
Halbwissen über Menschen und ihrer Kulturen sorgt dafür, dass wir Vorurteile bilden und diese behalten. Schlimmer noch, wir lassen zu, dass uns die Meinung anderer leitet und verleitet eine bestimmte Haltung einzunehmen. Ich frage mich da oft, wer ist denn da der Dumme?
Wertung, Bewertung und Verurteilung haben uns doch gelehrt, dass es zu nichts führt ausser Wut, Hass und Verletzungen, die lange brauchen um wieder zu heilen. Was daraus entstehen kann hat uns die Geschichte doch gezeigt. Oder?
Was ich hier schreibe ist den meisten Menschen bekannt und doch verfallen einige immer wieder in ihre Schablonen.
Wir lernen keine Menschen kennen, wenn Sie sich in Ausnahmesituationen befinden, wie z.B. Kriegsflüchtlinge. Auch in sozialen Brennpunkten, wo hohe Kriminalität, Drogenmissbrauch und Arbeitslosigkeit herrscht lerne ich keine Kultur kennen.
Es braucht schon ein wenig mehr, um eine echte Bekanntschaft mit einem Menschen aus einem anderen Kulturkreis und dessen Gepflogenheiten, Traditionen und Werten zu machen.
Mit diesen Themen habe ich mich relativ früh beschäftigt, schon allein wegen meines eigenen Hintergrundes und ich bin dankbar dafür, da es mich Offenheit, Gelassenheit und interkulturelle Kompetenz gelehrt hat.
Ich lebe Multikulti: Da gibt es so viele unterschiedliche Nationalitäten. Es macht mein Leben bunt und reich. Und ja, hier und da stellen sich Differenzen ein, die aber keine unüberwindbare Grenze darstellen, sondern sie verschaffen Klarheit über gewisse Mentalitäten und Verhalten.
Und ein Fehler, den ich vermeide ist, von Einem auf das Ganze zu schliessen. Das wäre im Umkehrschluss: die Ausnahme zu bestätigen und die Regel fallen zu lassen.
Wenn sich ein Land reich nennen kann, dann weil es aus den unterschiedlichen Reichtümern aller schöpfen kann.
Von mir aus kann der erste Weltfrieden ausbrechen.